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Erfahrungsberichte

Betroffene erzählen

Hier veröffentlicht die Liga für Zeckenkranke Lebensberichte von Betroffenen oder deren Angehörigen. Dabei geht es darum, die Vielfalt der Probleme, denen Zeckenkranke täglich begegnen, exemplarisch aufzuzeigen und darauf aufmerksam zu machen, dass sich viele Schwierigkeiten in gleichen oder ähnlichen Abläufen ständig wiederholen: Immer wieder stossen Betroffene bei Ärzten auf Unverständnis und machen eine Odyssee von Arzt zu Arzt durch, bis endlich die richtige Diagnose gestellt wird.

In dieser aufgezwungenen Wartezeit wird die beste Chance auf eine Heilung vertan. Wenn der Patient überhaupt zu einer adäquaten und erfolgreichen Behandlung kommt, hat er Glück gehabt. Viele werden immer noch falsch diagnostiziert und ungenügend behandelt. Solche Patienten werden häufig in eine gesundheitlich abwärts führende Spirale gezogen, welcher sie nur schwer mehr entrinnen können. Wenn die Ärzte nicht mehr weiter wissen, werden solche Patienten oft als Psychopaten abgestempelt und landen schliesslich als unheilbar Kranke in der Invalidenversicherung. Unwissen und Vorurteile gegenüber den von Zecken übertragbaren Krankheiten tragen somit direkt dazu bei, die Krankheits- und die Invaliditätskosten weiter ansteigen zu lassen.

Betroffene haben in diesem Gefäss die Möglichkeit, sich persönlich zu ihrer Krankheit und ihrem Schicksal zu äussern. Die vorgestellten Lebensgeschichten geben das subjektive Empfinden der Betroffenen wieder. Es sind somit Berichte aus der persönlichen Sicht der Betroffenen und nicht wissenschaftlich präzise Abhandlungen. Die ansichten der Autoren der einzelnen Berichte muss nicht mit der Meinung der Liga für Zeckenkranke übereinstimmen. Die Berichte wurden redaktionell überarbeitet um den Persönlichkeitsschutz zu wahren. Auf inhaltliche Änderungen wurde verzichtet, soweit nicht offensichtliche Irrtümer vorliegen.

Liga für Zeckenkranke Schweiz
Toni Stauffer

Die Berichte

Leiden nach Zeckenbiss
Lebensgeschichte von Theodor
Im Juli 1986 wurde mein Mann am Kopf von einer Zecke gebissen. Sofort entfernte ich diese und wir dachten nicht mehr daran. Einen Monat später, an einem Sonntag, wurde er plötzlich ohnmächtig, was aber schnell wieder verging. Aber innert kurzer Zeit passierte es noch vier Mal. Der herbeigerufene Arzt lieferte ihn mit der Ambulanz ins Spital. Leider erwähnten wir den Zeckenbiss nicht und so stellten sie fest, dass er irgend einen Virus hatte. Zehn Tage verbrachte er im Spital ohne einen genaueren Bescheid zu erhalten.
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Auf der Suche nach der verlorenen Gesundheit
Bericht von Annagret
Nach einem Zeckenbiss: Erfahrungen, Erkenntnisse, Gefühle... Es war Ende 1996 als ich erstmals einen unerklärlichen Schmerz besonders am rechten Knie verspürte - ein Schmerz, der mich während Jahren begleiten sollte - zusammen mit einem Dutzend weiterer Gebrechen, denen ich mit Hilfe von ebenso vielen Ärzten und in sechs verschiedenen Spitälern und Kliniken Herr zu werden versuchte.
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Zermürbender Kampf
Bericht von Kaspar
Ich bin 1971 in ländlicher Umgebung geboren worden und aufgewachsen. Meine Freizeit verbrachte ich vor allem mit Spielen im Garten, mit Wandern im Wald und in den Bergen, an der Aare und am See. Unsere Ferienziele waren die Berge (Simmental) und Südfrankreich (Camargue und Cevennen). 1983, nach der Rückkehr aus Südfrankreich erkrankte ich an starkem Kopfweh, hohem Fieber, Gliederschmerzen, Unbeweglichkeit, (ich konnte nicht mehr Gehen).
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Alles braucht seine Zeit
Lebensgeschichte von Felizitas
Aufgewachsen in einem schönen, gemütlichen Schweizer Dorf, genoss ich den ländlichen Frieden bei Spiel und Spass auf Feld und Wiese. Die grösste Freude fanden wir Kinder in den zahlreichen, prächtigen Wäldern. Welcher Wald birgt etwa nicht genügend geheimnisvolle Rätsel, welche so viele unschuldige Kinderherzen zu lösen versuchen? Doch welches Kind, - ja gar welche Mutter oder welcher Vater -, ahnt nur im geringsten, dass zwischen diesen Rätseln tiefgreifende Gefahren lauern? Nein! Wir machten uns einen Spass daraus: „Kuck mal, du hast so viele Mücken- und Milbenstiche. „Dich juckt es nun ganz fest.“ – „Mich mögen dafür die Tiere! Mein Blut schmeckt ihnen.“ Fleissig zählten wir unsere Bobbeln und waren sogar stolz, wenn wir mehr davon aufweisen konnten als andere. Wer hätte da gedacht, dass so kleine Tiere auch Bakterien- und Virenerkrankungen übertragen können?
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